Start Abzugeben Meine Tiere Literatur Kontakt Links Impressum
Allgemeines
Terrarium:
Von der DGHT wird als Größe für ein adultes Paar Thamnophis 1,25 x 0,75 x
0,50 cm vorgegeben dies ist ein Punkt der meines Wissens noch nicht öffentlich
diskutiert worden ist. Ich bin der Meinung (und das Bestätigen meine
Erfahrungen) das eine Größe von 100 x 60 x 50 cm für 2,1 Tiere völlig
ausreichend ist.
Wichtig ist das man beachtet, das alle Grundbedürfnisse der Tiere berücksichtigt
werden.
Unbedingt ist auch darauf zu achten das Thamnophis als Ausbruchskünstler
gelten, sind sie erst einmal aus dem Terrarium entwischt, ist es fast
aussichtslos, sie wieder einzufangen. Ich habe in einem solchen Fall jedoch
einmal großes Glück gehabt, als eine Th. radix gerade dabei war, sich aus dem
gekippten Fenster zu davonzumachen.
Bodengrund:
Als Bodengrund kann man Walderde, Blumenerde, Torf, Rindenmulch, Laub, Buchenspäne oder ähnliches verwenden.
Beleuchtung:
Ich verwende in meinen Terrarien Leuchtstoffröhren, welche vom Frühjahr bis
zum Herbst 12 Stunden täglich eingeschaltet sind.
In meinen kleinen Terrarien (ca. 50Liter) sind Sparlampen, beides dient nur
bedingt als Wärmequelle, deswegen sind alle großen Terrarien noch zusätzlich
mit einem Spotstrahler von 25 Watt ausgestattet, die mehrmals täglich
zugeschaltet werden.
Der Einfluß der Sonnenbestrahlung kann ebenfalls mit einbezogen werden, aber
"Vorsicht" die Sonne kann durch ihre intensive Strahlung zur Überhitzung
des Terrariums führen, was im schlimmsten Fall zum Tode der Tiere führen kann.
Die Beleuchtungsdauer richtet sich danach, ob südliche oder nördliche Arten
gepflegt werden, ebenso bezieht sich dies auf die Wärmequelle.
Wasserteil:
Strumpfbandnattern werden immer wieder als
"Wassernattern" bezeichnet: Dies stimmt nicht, es sind in Wassernähe
lebende Nattern!
In manchen Büchern werden Strumpfbandnattern als geeignete Tiere für ein
Paludarium beschrieben! Hier ist allerdings größte Vorsicht geboten: Es gibt
sicher die ein oder andere Art/Unterart auf die dieses zutreffen mag, aber die meisten leben halt nur in Wassernähe und durch eine zu
feuchte Haltung gehen sie dann jämmerlich zugrunde.
Bei mir (und anderen erfahrenden Haltern) hat sich ein Wasserteil von 2-3 Litern
bewährt, der nach Verschmutzung entweder sofort oder etwa alle fünf Tage zu
erneuern ist.
Klima:
Die Temperatur sollte tagsüber 25-28 Grad betragen, bei einer Nachtabsenkung
auf 20-22 Grad. (Melanistische Thamnophis sirtalis mögen es ein wenig wärmer.)
Dies schwankt allerdings von Art zu Art, da Thamnophis ja den gesamten
nordamerikanischen Kontinent beheimatet.
Die Luftfeuchtigkeit sollte so um die 55% liegen, dies kann man gut steuern
durch Einbringen von echten Pflanzen. Am besten geeignet ist aus meinen
Erfahrungen die Efeutute, die leicht in Gartenmärkten erhältlich ist. Zusätzlich
besprühe ich meine Terrarien 1- 2 mal wöchentlich.
Futter:
Das Beutespektrum der Thamnophen ist recht groß. Es reicht von Reptilien,
Amphibien (die keinesfalls als Futter angeboten werden sollten, sie stehen bei
uns unter Naturschutz und es besteht zusätzlich die Gefahr der Parasitenübertragung!)
über Insekten, Würmer, Weichtiere und Fische.
Es gibt einige Nahrungsspezialisten unter Thamnophis.
Thamnophis proximus ssp. und Thamnophis sauritus ssp. gehören dazu, es fast unmöglich diese hübschen Tierchen an Nager zu gewöhnen. Wobei es kurioser Weise bei Weibchen klappt !
Reine Fischfütterung klappt auch aber hier muß unbedingt auf die
Vitaminzugabe geachtet werden. Bei reiner Nagerfütterung kann man fast gänzlich auf Vitaminzugaben
verzichten, da Nager ausreichend über Vit- B verfügen.
Ich füttere fast ausschließlich Frostmäuse/Ratten in entsprechender Größe.
Bei Fisch verwende ich hauptsächlich Stint, den man in jedem guten Zoofachgeschäft
bekommt. Auch Goldfische, Moderlischen, Bitterlinge usw., die man im
Angelfachgeschäft als Köderfische erhält, werden gern gefressen.
Am besten ist es immer ganze Fische zu verfüttern, da hier die meisten Nährstoffe
erhalten bleiben. Allerdings ist noch anzumerken, das nicht zu viele
"Karpfenartige" verfüttert werden. Sie bauen das lebenswichtige
Vitamin B ab. Deshalb bestäube ich bei jeder 2. Fütterung die Fische mit
Korvimin-ZVT, ein Vitamin B-Komplex welcher hauptsächlich in der Vogelzucht
Verwendung findet, jedoch auch von vielen Thamnophen- Haltern immer wieder
empfohlen wird. Ich kann über das Präparat bisher ebenfalls nichts
Nachteiliges berichten.
Korvimin- ZVT ist bei jeden Tierarzt erhältlich.
Falls Strumpfbandnattern Mäuse ablehnen, gibt es einen einfachen Trick: man reibt die Maus am Fisch und reicht sie gemeinsam mit diesem in einer Futterschale, nach kurzer Zeit gewöhnen sich die Tiere daran.
Vermehrung:
Thamnophis sind lebendgebärend.
Bei guten Haltungsbedingungen sind sie in der Regel immer paarungswillig, warme
oder kalte Überwinterung scheinen hier keine Rolle zu spielen, jedoch bevorzuge
ich die „kalte Überwinterung“ da dies einfach natürlicher und in jedem
Fall artgerechter ist.
Wer züchten möchte, stellt sich am besten Zuchtgruppen von 2,2 Tieren
zusammen, viele glauben Gruppen von 1,2 zusammenstellen zu sollen .... aber
meist liegt der Misserfolg nicht am Weibchen sondern am Männchen!
Die Tragzeit von Thamnophis ist unterschiedlich, hier kommt es wieder darauf an
ob nördliche oder südliche Arten/Unterarten gehalten werden. Um die 90 Tage
ist der mittlere Wert.
Und natürlich müssen die Haltungsbedingungen und der körperliche/gesundheitliche
Zustand der Tiere stimmen.
Verhalten:
Nachzuchten sind in der Regel recht zahm, jedoch gibt es auch hier Ausnahmen. Junge Tiere sollten nicht in zu großen Terrarien untergebracht werden, sonst nutzen sie jede Möglichkeit sich zu verstecken.
Meine Erfahrung ist das die Tiere mit dem Terrarium "wachsen" sollten, daß heißt: Die Tiere erst in kleinere Terrarien unterbringen und später in größere.
Winterruhe:
Hier kommt es wieder darauf an ob nördliche oder südliche Arten gepflegt
werden, obwohl für alle Arten meines Wissens keine negativen Erfahrungen
Vorliegen wenn sie kalt Überwintert werden.
Eine Überwinterung je nach Art kommt dem Tier immer zu Gute,
jedoch sollte berücksichtigt werden das geschwächte oder kranke Tiere eine
kalte Überwinterung wohl nicht überstehen werden.
Normal entwickelte Tiere auch Babys überwintere ich kalt, und habe immer nur beste Erfahrungen damit gemacht !
Gesundheit:
Im Gegensatz zu anderen Schlangen kann unter ungünstigsten Umständen der
kleinste Fehler zum Tod der Tiere führen. Thamnophis ist da sehr anfällig,Glücklicherweise kann ich noch nicht sehr viel über Krankheitsfälle sagen,
bisher hatte ich wohl einen Schutzengel oder ein glückliches Händchen.
Vitamin-B,-Mangel wird durch zu einseitige Ernährung hervorgerufen, deswegen
sollte immer darauf geachtet werden, daß der Speiseplan abwechslungsreich
gestaltet wird. Wichtig ist bei jeder 2. Fütterung einen Vitamin B-Komplex mit
zu verabreichen.
Ich habe gute Erfahrungen mit Multibionta-Tropfen (in jeder Apotheke erhältlich)
gemacht, und eben Korvimin- ZVT.
Nachzucht:
Glücklicherweise wächst die Gemeinschafft der Thamnophen-Halter und so wird
es immer leichter, auf Nachzuchten zurückzugreifen.
Bei Nachzuchten kann man in der Regel davon ausgehen, gesunde Tiere zu erwerben.
Dennoch möchte ich anmerken das es skrupellose Geschäftemacher gibt, die auf
welchen Weg auch immer versuchen ihre Tiere an den Mann zu bekommen!
Für frisch erworbene Tiere gilt in jedem Fall eine Quarantäne die 4 Wochen
dauern sollte.
Wildfang:
Manchmal ist es nötig auf Wildfänge zurückzugreifen, sei es zur
Blutauffrischung oder weil eine seltene Art/Unterart gehalten wird.
Wildfänge sind schwerer an das Terrarium zu gewöhnen, sie bleiben oft lange
Zeit scheu und zurückhaltend. Oder gar bissig, in manchen Fällen bleiben sie
so.Meist jedoch gewöhnen sie sich schnell an die Terrarienbedingungen und werden
recht zutraulich.
Wichtig ist jedoch das sie, bevor sie in vorhandene Bestände eingeführt
werden, erst einmal 4 Wochen in einem Steril-Terrarium verweilen.
Das Sterilterrarium sollte zur besseren Beobachtung mit Küchenfließ ausgelegt
werden, als Einrichtung reicht eine Wasserstelle und ein Versteck in Form einer
Küchenpapierrolle.
zurück zum Start >>>